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KISSIN´DYNAMITE: Not The End Of The Road Tour 2023 - LIVE MUSIC HALL, KÖLN - 07.01.2023
KISSIN´DYNAMITE: Not The End Of The Road Tour 2023 - LIVE MUSIC HALL, KÖLN - 07.01.2023
KISSIN´ DYNAMITE feiern in der Live Music Hall nach 2 ½ Jahren Tourabstinenz eine entfesselte Rock´n´Roll Party. LEAGUE OF DISTORTION, FORMOSA und DYNAZTY komplettieren ein absolutes Konzerthighlight
Da war nach eigener Aussage selbst Hannes Braun sprachlos: die aktuelle Tour zum gleichnamigen Album „Not The End Of The Road“ ist nicht nur in allen anderen Städten, in denen der Nightliner Halt macht ausverkauft – nein – selbst in der Karnevalshochburg Köln, mitten in der fünften Jahreszeit, gab es schon Wochen zuvor keine Karte mehr zu ergattern. Das zu Beginn der Kissin´Dynamite Show in die Arena geschmetterte „KÖLLE“ wird denn auch folgerichtig mit einem donnernden „ALAAF“ quittiert, was für strahlende Gesichter auf der Bühne sorgt. Doch dazu später mehr.
LEAGUE OF DISTORTION eröffnen vor ausverkauftem Haus
Eröffnet wird der Abend von den Newcomern LEAGUE OF DISTORTION, die sich während der Pandemie gegründet und Modern Metal auf die Fahne geschrieben haben. Eigentlich greift hier KISSIN´DYNAMITE Gitarrist Jim Müller in die Saiten, am heutigen Abend lässt er sich allerdings vertreten, um seine Kräfte für den Hauptact zu schonen. Frontlady Anna Brunner, die auch bei EXIT EDEN zusammen mit Amanda Somerville, Clémentine Delauney und Marina La Torraca aktiv ist, hat die Halle ab der ersten Sekunde auf ihrer Seite. Zum Finale mit „L.O.D.“ kommt dann auch Jim Müller zu einem Kurzeinsatz auf die Bühne. Ein durchweg gelungener Auftakt.
FORMOSA in Bierlaune
Weiter geht es mit den Bierexperten von FORMOSA, die in ihrer Heimatstadt Essen im vergangenen Jahr das schon legendäre Bierfest organisierten, für das nach eigenen Angaben 1000 Liter Bier gebraut und das zur Vorstellung des neuen Bassmanns Nikola Santias ausgerichtet wurde. FORMOSA liefern stilechten Hardrock, der gerne auch mal provokant daherkommt („Fuck Up Your Liver“) und die ein oder andere Plattitüde drischt („Sold My Soul“ for Rock´n´Roll), aber immer unterhaltsam bleibt. Dass sich Frontmann Nik Bird (während des Mittelteils im Federkleid zu bewundern) mit dem Einstieg des neuen Bassisten komplett auf seinen Gesang konzentrieren kann, hat der Band einen deutlichen Schub verliehen.
DYNAZTY liefern Power Metal in Perfektion
Im Anschluss gibt es ein Wiedersehen mit Nils Molin, der seit Bandgründung bei DYNAZTY das Mikrofon in der Hand hat, zudem aber auch seit 2017 bei AMARANTHE neben Elize Ryd für die cleanen Gesangspassagen verantwortlich zeichnet. Die Schweden eröffnen mit „In The Arms Of A Devil“ und lassen keinen Zweifel daran aufkommen, warum die Band auf dieser Tour als Special Guest mit von der Partie ist: krachende Riffs, tolle Melodien, ein starker Gesang und immer wieder brillante Gitarrensoli zeichnen DYNAZTY aus. Selbst aus Belgien sind Fans angereist, um das Gastspiel hier in Köln mitzuerleben. DYNAZTY verabschieden sich mit den Hits „Presence Of Mind“ und „Heartless Madness“ zunächst vom Kölner Publikum, kommen aufgrund der lang anhaltenden Ovationen nicht um eine Zugabe herum, die mit „The Human Paradox“ postwendend geliefert wird. Großartig.
KISSIN´ DYNAMITE feiern die Rückkehr der Normalität
Nun aber ist es an der Zeit, die geballte Schwaben-Power loszulassen. Nachdem der Umbau der Bühne abgeschlossen ist, heißt es für KISSIN´ DYNAMITE: Rückkehr zur Normalität, wie Frontmann Hannes Braun unumwunden zugibt. Die vergangenen beiden Jahre waren für die Band eine nicht enden wollende Durststrecke, die jetzt endlich hinter ihnen liegt. Entsprechend furios gehen die Herren denn auch zu Werke: „No One Dies A Virgin“ vom aktuellen Album wird zunächst auf dem turmhohen Bühnenaufbau zelebriert, bevor sich dann Ande Braun (Gitarre), Jim Müller (Gitarre), Steffen Haile (Bass) die Stufen hinab begeben und nun hautnah vor ihren Fans agieren, das Ganze orchestriert von Dampfhammer Sebastian Berg, der wie aufgedreht auf die Felle eindrischt, wobei er des Öfteren auch gerne mal die Sticks in die Luft wirft und wieder auffängt.
Nach „I Got The Fire“ wendet sich Hannes Braun an das tobende Publikum und bedankt sich für den Support, der sich in einer komplett ausverkauften Tour manifestiert. Danach folgt das oben bereits erwähnte „KÖLLEEEEE“, das mit ohrenbetäubendem „ALAAF“ quittiert wird, ein echter Gänsehautmoment für den sichtlich gerührten Frontmann.
In der Folgezeit beweisen KISSIN´ DYNAMITE, warum die Band zurecht als die beste deutsche Rockband gilt: neben dem starken Songmaterial glänzen Ande Braun und Jim Müller an den Stromgitarren und liefern neben tollen Soli immer wieder auch starkes Posing, das die Zuschauer sichtlich erfreut. Die Rhythmus-Fraktion um Dampfhammer Sebastian Berg und Basser Steffen Haile tut ein Übriges.
KISSIN` DYNAMITE als Band of Brothers
Nach „What Goes Up“ folgt mit „Scars“ der emotionalste Teil des Abends. Hannes Braun erzählt ohne Umschweife von seiner Lebenskrise, aus der ihn seine Band und das Schreiben neuer Musik heraus geholfen haben. Ein bewegender Moment. Danach legt die Band allerdings wieder einen gehörigen Gang zu: „YOKO ONO“, „Extasy“ und „I Will Be King“ (nur echt mit Zepter, purpurnem Mantel und silbernem Thron) stellen die Zeichen wieder auf Partymodus, der mit „DNA“ und „Six Feet Under“ weiter zelebriert wird. „You´re Not Alone“ und „Not The End Of The Road“ beenden das reguläre Set, doch KISSIN´ DYNAMITE kommen selbstverständlich nicht um eine Zugabe herum, die mit „Coming Home“ und „Flying Colours“ standesgemäß geliefert wird. Danach gibt es noch minutenlang lautstarke Ovationen des Kölner Publikums, das begeistert einen unvergesslichen Abend feiert.
FAZIT: KISSIN´ DYNAMITE liefern in der LIVE Music Hall zu Köln die totale Eskalation (O-Ton Hannes Braun), die keine Wünsche offen lässt. Die Schwaben beweisen nachdrücklich, warum es im Segment des Melodic Hardrock nur schwer Gleichwertiges in der Republik zu finden gibt. Zwei Jahre Durststrecke finden ein fulminantes Ende und neben dem Hauptact können auch die Supports LEAGUE OF DISTORTION, FORMOSA, sowie DYNAZTY vollständig überzeugen.